Am Freitag, 28.08.20 lud die Black Community gemeinsam mit „Köln stellt sich quer“ zur „I have a Dream“-Kundgebung auf den Kölner Neumarkt. Diesem Aufruf folgten gut 1000 Menschen, die ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzen wollten und gleichzeitig ihre Solidarität mit all jenen Menschen zum Ausdruck bringen wollten, die Tag täglich unter Rassismus leiden.
Neben vielen Rednerinnen und Rednern, hatte die Kundgebung auch einige musikalische Leckerbissen zu bieten. Hier verschmolz Musik mit politischem Protest.
Besonders beeindruckend war die Rede eines Anwaltes, der kostenlos all jenen Menschen hilft, die Opfer von Rassismus sind. Seitdem er diesen Service bietet, kommt er nur noch selten zur Ruhe. So machte er auch sehr deutlich, dass Rassismus in Deutschland nicht nur ein Problem von Einzelpersonen ist, sondern tief verankert in diesem Staat ist. Auf die Frage, ist Deutschland rassistisch, ist seine konsequente Antwort, Ja. So zeigte er auf, dass gerade dunkelhäutige Menschen immer wieder Opfer von Polizeikontrollen werden, bei denen sie rassistisch beleidigt und sogar körperlich bedroht werden. Laut Innenmeinister gibt es zwar ein solches racial Profiling nicht, die Realität straft ihn aber Lügen. Doch Gerechtigkeit erfahren diese Menschen nicht, denn auch ein Anwalt kann gegenüber der Polizei nur feststellen lassen, dass dieser ein rassistisches Verhalten gezeigt hat. Dies hat weder finanzielle, noch berufliche Folgen für den Beamten. Er forderte darum auch, dass Polizisten endlich für Rassismus im Dienst belangt werden müssen. Es kann nicht sein, dass von über 2000 Ermittlungsverfahren jährlich gegen Polizisten nur 2% zu einem Gerichtsverfahren führen.
Ein weiteres Zeichen für den Rassismus der BRD sei der Umgang mit Namibia. Bis zum heutigen Tage hat Deutschland eine angemessene Entschädigung für den Völkermord an den Hereros und Namas abgelehnt. Dieses Verbrechen liegt nun über 100 Jahre zurück und dennoch verweigert die BRD eine Anerkennung der Schuld. Der Rassismus der Kaiserzeit besteht in der Bundesrepublik fort.
Der Kölner Vorsitzende des DGB erinnerte ebenfalls an dieses Verbrechen und forderte eine angemessene Wiedergutmachung. Darüber hinaus forderte er ein Bußgeld von 1000 Euro für rassistische Sprüche im Stadion und 100 Euro Strafe für rassistische Sprüche im öffentlichen Nahverkehr. Eine Forderung die mit Begeisterung von den Teilnehmern aufgenommen wurde.
Den Veranstaltern ist gelungen eine kämpferische Veranstaltung gegen Rassismus zu organisieren. Nun liegt es an uns allen, die Forderungen in unseren Veedeln umzusetzen.