Es lebe die brüderliche und Geschwisterliche Solidarität der Völker!
Anlässlich des 17. Jahrestages des Nagelbombenanschlags fanden sich am 9.Juni schätzungsweise 300 Menschen auf der Keupstraße ein. Sie kamen u.a. aus vielen Stadtteilen Kölns, aus Duisburg, Dortmund, Hanau, Kassel und Delmenhorst. Sogar eine Amerikanerin, die hier in Köln studiert und mit ihren GenossInnen – so redeten sie sich untereinander an – auf den alltäglichem Rassismus aufmerksam machte.
Sie alle folgtem dem Aufruf der Initiativen “Herksin Meydani – Platz für Alle” und “Keupstraße ist überall”.
Gleichzeitig wurde die Gelegenheit genutzt, um auf die sich nun abzeichnende Errichtung des seit langem geforderten Mahnmals für die Opfer des NSU hinzuweisen, das an die Stelle des Eckgebäudes der alten F&G-Feuerwache errichtet wird.
Sehr bewegend war die Ansprache von Serpil Unvar, der Mutter des im Februar 2020 in Hanau ermordeten Ferhat Unvar. Sie berichtete ebenfalls von Diskriminierung und Rassismus und gründete als Reaktion darauf eine antirassistische Bildungsinitiative. https://www.bildungsinitiative-ferhatunvar.de/
Deutliche Worte der Kritik von fast allen Rednerinnen und Rednern gab es an die Polizei und weiteren staatlichen Behörden, die die Opfer als Täter darstellten, rassistisch handelten und unter deren “Gewahrsam” Menschen um ihr Leben kamen.
Zwischenrufe wie: “Alerta Alerta – Antifaschista, oder Aussagen wie: “Wir werden gebombt und getötet” und “Unser Traum ist, das es keinen Rassismus mehr gibt” waren zu hören.
Frontex abschaffen!
Ein Vertreter von “Black lives matter” erinnerte an den deutschen Rassismus, der in seiner Frühphase mit dem Völkermord an die Herero und Nama seinen Lauf nahm. Er listete weitere Schreckensnachrichten auf, wiederum auch von der bundesdeutschen Polizei oder die Abschottung Europas durch die Grenzschutzbehörde Frontex. Deutschland hat in Bezug auf Rassismus verloren – und meint damit, ihn zu überwinden.