Kommunalpolitische Forderungen der DKP Köln 2025: Verkehrspolitik
Umfrageergebnis: Ein riesengroßes Problem
Immerhin wohnen 81 Prozente der Kölnerinnen und Kölner gerne in ihrer Stadt. Aber vor acht Jahren waren das noch 86 Prozent. Aber die große Mehrheit ist unzufrieden mit der Arbeit der Stadtverwaltung. 78 Prozent geben an, Köln habe sich nachteilig entwickelt. Vor acht Jahren waren es noch 41 Prozent, die so dachten. Besonders unzufrieden sind die Älteren. 81 Prozent sehen die Entwicklung negativ.
Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage, über die die Kölnische Rundschau am 12. Juli 2025 informierte, neun Wochen vor der Kommunalwahl. Als größtes Problem wird der Verkehr wahrgenommen (zu 81%), es folgt der Wohnungsmarkt mit 39 %. Dreck und Vermüllung werden von 31 % kritisiert, der Zustand der Schulen von 22 % der Befragten. Insgesamt sind 78 % mit der Arbeit der Stadtverwaltung nicht zufrieden. Vor acht Jahren waren das noch 46 % der Befragten. Nur 17 % sind mit ihr zufrieden. OB Reker bescheinigen 28 % eine gute Arbeit, aber 69 % sind mit ihr unzufrieden.
Was läuft denn falsch in Köln? Was sollte der Rat, der am 14. September 2025 neu gewählt wird, anders machen? Die DKP Köln macht folgende Vorschläge:
Fahrpreissenkung statt Großprojekte
Die aktuelle Unzufriedenheit mit dem Kölner Verkehr erklärt sich zunächst mal durch die unverfrorene Preispolitik der KVB, die Unzuverlässigkeit von Bahn und Bus sowie die Ausdünnung der Fahrpläne. Vor diesem Hintergrund fühlen sich die Autofahrer durch die Verringerung von Parkplätzen, die Erhöhung der Gebühren fürs Parken einschließlich des Anwohnerparkens zu Recht schikaniert. Denn die schikanösen Maßnahmen verfehlen die Ziele, die vorgeblich damit erreicht werden sollen. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) wird nicht geringer. Er liegt mittlerweile bei 43 % des Verkehrsaufkommens und steigt. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bewältigt noch 21% des Aufkommens. Aber diese Menge sinkt angesichts der Preissteigerungen, unzureichender Verbindungen und langer Wartezeiten. Auch die Alternative Fahrrad wird angesichts hoher Unfallzahlen und fehlender Radwege zu wenig angenommen. Stattdessen reiben U-Bahn-Mammutprojekte die kommunalen Ausgaben in die Höhe. Sie landen bei den großen Baukonzernen als Gewinn.
Die DKP Köln fordert Fahrpreissenkungen im ÖPNV und ein Sozialticket. Das Deutschland-Ticket muß zum Preis von 48 Euro zurückkehren. Insgesamt darf das Netz der KVB nicht ausgedünnt werden, sondern muß ausgebaut werden. Auch die Außenbezirke der Stadt sollen schnell und gut erreichbar sein.
Im einzelnen teilt die DKP Köln die Forderungen des „Bündnis Verkehrswende Köln”
• Keine Ost-West-U-Bahn: damit wird nur Platz gemacht für noch mehr Autos und für Grundstücksspekulation mit Bauland. Die Alternative heißt „oben bleiben”: Straßenbahnen mit verbesserter Taktung und Ausweitung der Fahrzeiten auf die Nachtstunden.
• Eine deutlich bessere Anbindung des Umlandes gäbe es mit einer Ring-S-Bahn um die Außenbezirke.
• Eine Promenade vom Heumarkt bis zum Aachener Weiher, Freistellung des Neumarktes vom Autoverkehr auf drei Seiten. Erhalt der Platanen am Neumarkt.
• Darüber hinaus soll auch die Kalker Hauptstraße Fußgängerzone werden.
• Keine neue Rheinquerung ausschließlich nur für den Autoverkehr, Ausbau der Bahnquerungen und Errichtung einer Fußgänger/Radfahrerbrücke.
• Wassertaxis und Seilbahnen sind als preiswerte Alternative zu Tunneln und Trassen zu prüfen.
• Einsatz von Expressbussen auf separaten Busspuren wären eine gute Alternative nicht nur für Pendler, zum Beispiel zwischen Kalk und Mülheim.
• Sichere Fahrradstraßen und Wege, die sich vernetzt durch die ganze Stadt ziehen.
• Verbesserung des Angebots an Park & Ride Parkplätzen um den Umstieg auf den Öffentlichen Personennahverkehr zu erleichtern.
Wir unterstützen auch die Forderungen der Bürgerinitiative „A4Minus”
• Kein Ausbau der A4 auf 8 Spuren, also vollständiger Erhalt des Gremberger Wäldchens
• Kein Abriss und Neubau der Rodenkirchener Brücke. Dieses Projekt würde jahrelangen Ausweichverkehr von der A4 durch die Kölner City bedeuten. Die Ertüchtigung dieser Brücke für die geplanten 60-Tonner ist überflüssig und teuer. Schwerlastverkehr gehört auf die Bahn!