Es klingt unfassbar, dennoch ist die Geschichte wahr. Auf der Gedenkkundgebung für die Opfer des rassistischen Anschlags in Halle, trug ein Zivilbeamter der Kölner Polizei ein Thor Steinar Outfit. Diese Marke ist jedoch nicht irgendeine Sport- und Freizeitmarke, sondern eine bekannte Nazimarke. Dementsprechend machten Antifaschisten uniformierte Polizisten darauf aufmerksam, dass eine Person aus dem rechten Spektrum die Veranstaltung störe. Absolut verwundert und verärgert reagierten die Antifaschisten, als sie erfuhren, dass es sich bei der Person um einen Zivilbeamten der Polizei handelte.
Erst vor kurzem wurde die Polizei in NRW von einem Naziskandal erschüttert. Mehrere Nazichats, in denen unter anderem Flüchtlinge ins KZ geschickt werden sollten, wurden aufgedeckt. Man möchte meinen, dass ein solches Skandal zu mehr Feingefühl bei der Polizei führt. Das Gegenteil ist der Fall, wenn Polizisten in Naziklamotten antifaschistische Gedenkkundgebungen besuchen. Auch fragt man sich, wie konnte das passieren? Sicher ist, es handelt sich nicht um eine verwirrte Person, sondern um ein strukturelles Problem. Wir forderten schon nach dem letzten Skandal, dass eine gesellschaftliche Kontrollinstanz installiert wird, die die Polizei überwacht. Außerdem ist eine unabhängige Studie zu Rechtsextremismus innerhalb der Polizei bitter nötig und Minister Seehofer muss seine Blockadepolitik endlich beenden.